Berufsschulen und Gymnasien in der Region behalten, ist überlebenswichtig. Fallen in einer Gemeinde Kindergärten und Primarschulen weg, dann ziehen junge Familien weg oder nicht mehr hin und die Kommunen überaltern. Für die Region gilt dasselbe, wenn die Sekundarstufe 2 wegfällt. Deshalb ist das Sarganserland auf den Erhalt von Berufsschulen für möglichst viele Berufe und von Gymnasien angewiesen. Bildung ist ein Service Public genauso wie die regionale Spital- Versorgung. Deshalb setzt sich die SP SL schon seit Jahren für eine Campus-Lösung ein. Um diese Schulen in der Region zu behalten. Gelingt das nicht, erhöht sich das Risiko, noch mehr zu einer sterbenden Randregion zu werden. Wir fordern ein Insistieren von Gemeinden und Kantonsräten, dass eine Campus-Lösung zustande kommt.

Bezüglich der familien- und schulergänzenden Angebote sind wir hier im Sarganserland immer noch Entwicklungsland. Wir sind für junge Familien nicht attraktiv, haben aber auch kaum kompensatorische Möglichkeiten für benachteiligte Familien. Wir fordern eine substanzielle Erhöhung der Budgets für Kita’s und Schülerhorte, einerseits zur Verbreiterung des Angebots, andrerseits für Lohnerhöhungen, damit diese Institutionen auch trotz herrschendem Fachkräftemangels einigermassen konkurrenzfähig bleiben. Aber vor allem, um bei den Familien attraktiv zu sein, damit Mütter und Väter unbesorgt arbeiten gehen können.

Leider ist bislang nicht einmal gelungen, für Hoch-Risiko-Familien (also Familien, die schon mit sehr jungen Kindern weitgehend überfordert sind) wirksame Angebote einzurichten. Dies ist bislang am Geiz und der fehlenden Weitsicht der (meisten) regionalen Gemeindebehörden gescheitert. Es fehlt sogar die Einsicht, dass diese Kosten in wenigen Jahren zu nicht unbeträchtlichen Gewinnen geführt hätten. Auch hier werden wir darauf insistieren, dass diese Angebote aufgebaut werden. Derzeit können sich leider nur wenige Gemeinden vorstellen, derartige Angebote einzurichten. Auch wenn sich inzwischen ein zaghafter Start dieser sehr frühen Unterstützung abzeichnet, ist er immer noch nicht sicher.

Sowohl für Kinder auf ihren Schulwegen als auch für Menschen jeden Alters braucht es sichere Verbindungen, vor allem für FussgängerInnen und Radfahrende, also für den Langsamverkehr. Wir fordern deshalb ernsthafte Bemühungen von Bund und Kantonen beim Einrichten von Tempo-30 – auch auf Kantonsstrassen, aber auch bei Massnahmen zur Reduktion von Elterntaxis. Der Wunsch nach beidem auf Seiten der Bevölkerung wächst. Hier fordern wir raschere Massnahmen.

Das Sarganserland ist bezüglich dem Zusammenprall von Interessen der Energieproduktion und dem Schutz von Natur und Landschaft eine höchst sensible Region. Nachweislich hat diese Region neben den schon bestehenden Wasserkraftwerken auch beträchtliche Potentiale bei der Windkraft, der Solarenergie wie auch der Stromerzeugung durch Flusskraftwerke. Demgegenüber stehen vielfältige landschaftliche, freizeitbezogene und ökologische Schutzbedürfnisse (z.B. von Vögeln und Fischen). Alle Interessen sind im Grundsatz unbestritten. Netto-Null kann braucht zusätzliche Energiegewinnung. Wir fordern hierfür eine ernsthafte Prüfung und Abwägung aller Interessen, um zusätzliche Energie auch in unserer Region produzieren zu können, und gleichzeitig die Natur nachhaltiger zu schützen.

Text von Bernhard Hauser