Am vergangenen Freitag führten die SP und Jungfreisinnigen Sarganserland ein Podium zu den am 3. März zur Abstimmung stehenden AHV-Vorlagen durch. Moderiert von Pascal Weder, bezogen Arian Kehrein (SP) und Mario Herrmann (Jungfreisinnige) zu den jeweiligen Initiativen ihrer Parteien Stellung.

Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen verlangt die Anhebung des Rentenalters auf 66 Jahre, sowie eine zukünftige Koppelung an die Lebenserwartung. Für Mario Hermann eine nötige Reform: die AHV-Finanzierung muss gesichert werden. Dazu habe man die Möglichkeiten der Erhöhung der Beiträge, Senkung der Renten oder eben das Anheben des Rentenalters. Die Dauer des Rentenbezugs sei seit der Einführung der AHV enorm gestiegen, Menschen mit 65 Jahren viel gesünder als früher. Deswegen sei die Anhebung des Rentenalters ein vernünftiger Schritt um die AHV zu sichern.

Arian Kehrein sieht das anders. Die AHV mache bis 2030 jedes Jahr einen Gewinn und habe dann noch über 60 Milliarden Franken Kapital. Selbst bei einem Verlust von eins bis zwei Milliarden pro Jahr hätten wir noch Jahrzehnte um die Finanzierung zu sichern. Die Anhebung des Rentenalters sei eine Finanzierung der ersten Säule auf Kosten derer, die sich heute schon keine Frühpensionierung leisten können. Also extrem unsozial für die eigentlich solidarisch finanzierte AHV.

Vor einer vertieften Diskussion um die Finanzierung stellt Pascal Weder die 13. AHV-Rente vor: Sie verlangt eine zusätzliche Monatsrente pro Jahr, was einer Erhöhung um gut 8% entspricht. Zusätzlich soll diese Erhöhung nicht zur Verminderung der Ergänzungsleistungen führen.

Arian Kehrein unterstützt das Anliegen. Pensionierte hätten über 40 Jahre lang in die AHV einbezahlt und sollen nun eine anständige Rente erhalten. Die Krankenkassenprämie, Mieten, Lebensmittel und Mobilität würden immer teurer. Die AHV sei zwar der Teuerung angepasst, die Pensionskassen jedoch nicht, die Renten schrumpften für alle. Anständige Renten seien ein Anspruch, man muss sie nicht beantragen wie Ergänzungsleistungen.

Mario Hermann sieht die Lösung im Anheben der Minimalrenten. Eine zusätzliche Monatsrente für alle würde die Finanzierung der AHV unnötigerweise zusätzlich gefährden. Man müsse gezielt diejenigen Rentnerinnen und Rentner entlasten, welche eine zu tiefe Renten erhielten.

Eine vertiefte Diskussion über die Finanzierung der AHV, Lebensarbeitszeit, Rentenhöhe und vieles Weiteres folgten.