Im Saal in der Halle am See in Walenstadt fand am Freitag 31. April die Hauptversammlung der SP Sarganserland statt. Einleitend stellte Arber Bullakaj die von ihm lancierte Bürgerrechtsinitiative der Aktion Vierviertel vor sehr interessierten Mitgliedern vor. Die Aktion trägt deshalb diesen Namen, weil nur drei Viertel der steuerzahlenden Erwachsenen in der Schweiz auch das Stimm- und Wahlrecht haben. Dieses von der Mitbestimmung ausgeschlossene Viertel soll nun einfacher und vor allem fairer eingebürgert werden. Ziel ist eine Vierviertel-Schweiz. Arber Bullakaj zeigte sich als ausgezeichneter Botschafter für dieses Anliegen. Er hat selbst Migrationshintergrund, wurde vor vielen Jahren in Wil eingebürgert, unter anderem von der damals dafür zuständigen Stadträtin Barbara Gysi, die heute für den Ständerat kandidiert. Er ist inzwischen auch selbst politisch erfolgreich unterwegs: Falls Barbara Gysi zur Ständerätin gewählt wird, wird Arber Bullakaj als Nationalrat nachrutschen. Einbürgerung führt somit zu erfolgreicher Beteiligung.

In seinen Ausführungen zum heute üblichen Einbürgerungsverfahren zeigte er deutlich auf, dass hier sehr viel Unsinn fabriziert wird. Da müssen unter anderem viele Fragen (zum Beispiel nach den Namen von Flüssen und Politiker:innen) beantwortet werden, die viele Schweizerinnen und Schweizer nicht korrekt beantworten könnten. Da herrscht enorm viel Willkür. Zusammen mit Paul Rechsteiner unterstützt Herr Bullakaj viele Menschen, die von diesen Ungerechtigkeiten betroffen sind. Meist mit Erfolg. Ziele dieser Aktion sind ein Recht auf Einbürgerung nach 5 Jahren Aufenthalt in der Schweiz, die Vergabe des Schweizer Passes an alle hier Geborenen, aber auch die Pflicht zum in unserer Kultur anständigen Verhalten, unter anderem durch Verweigerung der Einbürgerung bei Menschen mit längeren Freiheitsstrafen.

Nach dem Referat fand eine ausgiebige und angeregte Diskussion zu verschiedenen Aspekten dieser Initiative statt.

Im anschliessenden zweiten Teil der Hauptversammlung wurden die üblichen Geschäfte speditiv abgewickelt. Die Rechnung 2022 und das Budget 2023 wurden genehmigt, die Vorstandsmitglieder Arne Rootering und Arian Kehrein, sowie Präsident Bernhard Hauser wurden einstimmig wiedergewählt. Abschliessend gaben die Wahlkämpfe für Stände-, National- und Kantonsrat zu reden. Partei sowie Vorstand sind sich bewusst, dass diese keine Spaziergänge werden und sie das Engagement aller erfordern werden.

Als Stärkung für diese arbeitsreichen kommenden Monate wurde zum Ausklang ein höchst einladender und den Appetit nur schon beim Anschauen anregender Apéro riche von «Gauers Wy und meh» serviert. Ohne Fleisch, aber mit grosser abwechslungsreicher kulinarischer Finesse. Begleitet von Wein aus derselben Quelle. In fröhlicher Geselligkeit klang der Abend aus.